Nehmen wir uns zu wichtig?

Gute Frage.
Müsste da nicht erstmal klar sein, wer wir überhaupt sind?
Ja, genau. Das zu definieren ist im Grunde viel einfacher, als oft angenommen:

Die Menschen sind eine Lebensform, die im Universum eine Nische besetzt hat. Und diese Nische versuchen wir unentwegt so gut wie möglich zu füllen.
Ok, das mit dem Gut ist eine relative Angelegenheit. Wer entscheidet, was gut und was schlecht ist?

Ein paar Wichtigtuer zwischen all den ratlosen Nischen-Besetzern geben völlig planlos Anweisungen, die dann allzu gerne zu Gesetzen oder Glaubensbekenntnissen hochstilisiert und als unumstößliche Fakten gepredigt oder sonstwie verabreicht werden, immer wieder gerne auch anal.

Woher beziehen diese ‘Schlaumeier’ ihre Weisheiten?
-Ja, wenn mer da mal dahinter schauen könnte. Haben sie die Weisheiten mit ihrer Muttermilch aufgesogen? -Eher unwahrscheinlich.

Sie werden, ähnlich der ganzen Evolutionsgeschichte ein paar wichtige Dinge für das Nischendasein erkannt haben. Das aber dann für die alleinig gepachtete Wahrheit zu halten? -Erscheint schon etwas übertrieben.

Wobei! In von Forschern erarbeiteten Untersuchungen zeigt sich auch bei Ameisen- oder Bienenvölkern, dass es mehr oder weniger wichtige Wichtel gibt. Genau. Und die sind i.d.R. mit zusätzlichen körperlichen Fähigkeiten wie Größe und noch mehr Größe und ganz großer Größe und Auffälligkeit gesegnet worden.

Sind unsere Wichtigtuer etwa deren Entsprechungen?

Egal.
Ich bitte um Verzeihung, dass ich mich für so wichtig halte, entscheiden zu können, wer ein Wichtigtuer ist. Ich nehme mich offensichtlich für zu wichtig.

Bin ich denn gar unwichtig?

Es gibt Überlegungen, die davon ausgehen, dass der Existenz weder etwas hinzugefügt noch weggenommen werden kann. Ok, das klingt merkwürdig. Besonders vor dem Hintergrund, dass sich scheinbar alles ständig ändert. Eben nichts bleibt wie es ist. Und wünschte mer sich noch so sehr, dieses bleibt für immer.

Um den Wandel nicht als Verschwinden oder Hinzufügen bezeichnen zu müssen, wird gerne mal der Energieerhaltungssatz bemüht. Hier wird allen Ernstes behauptet, dass eine einmal vorhandene Energie niemals verschwindet, dass sie aber ihre Erscheinungsform ändert, bzw. ändern kann.

Wow. Ist das dann auch die Erklärung der Reinkarnation?
Wieso es ständig mehr Menschen auf diesem Planeten gibt, könnte ja evtl. dem Umstand geschuldet sein, dass irgendwo anders im Universum Energie flöten geht und halt in Ermangelung anderer Urlaubsziele sich ausgerechnet  auf dem Blauen Planet die Ehre gibt.

Was das jetzt mit Wichtigkeit zu tun hat?
Ganz einfach.
Wenn alles, was ist und alles was nicht ist und alles was gewesen ist und so weiter und so alles. -Also, wenn das alles eins ist, weils ja ned weg kann, dann isses auch alles gleich (un)wichtig. Jawoll. -Also bin ich doch ned ganz so entbehrlich  wie befürchtet -Grad nochma’ Glück gehabt!

Aber das ist trotzdem egal. Weil die Frage war ja ned, ob wir wichtig sind, sondern, ob wir uns für zu wichtig nehmen. Und ja, ich denke schon. Vor allem, wenn mer sich mal unsere Kernkompetenzen so anschaut. -Irgendeiner da, der die kennt? -Ja, das hab ich befürchtet. Entweder schreit jetzt jeder ja, ich hab se, die Kompetenz -oder aber es herrscht betretenes Schweigen.

Ich hör schon das Puckern der ganzen Schläfenlappen und Großhirnrinden, wie se sich recken und strecken, emsig auf der Suche nach dem Sinn.

Zu diesem Thema müsste ich jetzt eigentlich einen anderen Beitrag starten. So nach dem Motto, es geht gleich weiter…

Also zurück.
Wer sich und sein tieferes Lebensziel nicht kennt, der neigt regelmäßig dazu, sich für kompetent und wichtig zu halten. -Halt allemal wichtiger, als die ganzen Idioten ringsum.
Und wer sich und sein tieferes Lebensziel kennt, der hält die Klappe, weil er weiß, dasses ned stimmen kann -aber innerlich isser der King, weil ringsum, sind ja nur lauter Idioten und Deppen.

Ja, schon blöd. Wir nehmen uns wichtig. Wichtiger als so ziemlich alles andere. Kritisch beäugt für viel zu wichtig.

Die Antwortet auf das Thema lautet simpel: ja.
Tut mir jetzt echt leid, was anderes wäre mir -so weit unten im Text- jetzt auch lieber gewesen.

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