Geistiges Sonstwas oder was?

Oder wie ich sagen würde:
Gott To Go.

Ja, an dieser Stelle wäre es Zeit für ein Glaubensbekenntnis.
Sorry. Damit kann ich dienen.

Wieso das jetzt? Und wieso sorry?

Ganz einfach, ich habe nichts gegen Glauben, ist er doch immer dann gefragt, wenn Wissen versagt.

Und wann versagt Wissen?

Naja. Das jetzt keine echte Frage, oder?
Wissen bezieht sämtliche Erkenntnisse aus Bewahrheitungen, aus Versuch und Irrtum -mit anderen Worten: aus der Zweiseitigkeit, auch Dualität genannt.
So nach dem Motto, wenns nicht hell ist…

Also nicht, dass ich Wissen ablehnen würde. Nee. -Blöd ist höchstens, dass mer immer so viel vergisst, oder erst gar nicht kapiert.

Manchmal klingt Wissen so schlau und überzeugend, dass mer gar net merkt, dass mer überhaupt nix kapiert hat. -Trotzdem fühlt mer sich voll des Wissens und ereifert sich im Absondern schlauer Zitate.
Egal.
Ich fass’ das mal als dualen Fatal-Error zusammen. Die weniger fatalen Errors bestehen darin, richtige Erkenntnisse falsch zu interpretieren, oder?

Ja, schon klar. Du weißt was falsch und richtig ist…

Nee. Das weiß ich eben genau nicht.
Ich weiß, was ich mag -jedenfalls manchmal. Und manchmal geb ich dem, was ich eigentlich nicht mochte doch ne Chance…

-und?

Nix und. Dann mag ichs. Genau. Aber darum gehts jetzt gar nicht.

Gott to go? Du willst jetzt ernsthaft auf diese blasphemische Thema einsteigen?

Jein. Was heißt schon wollen? Irgendwie bin ich in einem Alter, in dem klar wird, wenn noch länger gewartet wird, kannste’s total vergessen. Also genug gewartet.
Naja.
Wenn ichs genau betrachte, hab ich nie gewartet. Im Grunde war mir immer alles recht, was mich entspannt hat. Also, wenn die äußeren Umstände dazu angetan waren, mich angstfrei wohlfühlen zu können.

Schon als Kind war mir klar, dass das das Höchste ist. Heute würde ich sagen göttlich.

Jetzt hör aber auf…

Nee, jetzt fang ich genau mal an dieser Stelle an:

Eine meiner am weitesten zurückliegenden spirituellen Erfahrungen war, als ich im Alter von ~8 Jahren zusammen mit meinem 1½ jüngeren Bruder an einem Bachlauf, weit oberhalb des Hauses unserer geliebten Omi, auf einen Baum klettertete.
Also es war ein mächtig großer alter Baum. Mit reichlich easy erklimmbaren Ästen, die unseren Aufstieg nur so beflügelten.

Jetzt isses ja so, solange du den nächsten und übernächsten Ast vor den Augen hast, kletterste wie hypnotisiert immer weiter. -Genau das hammwer gemacht. Irgendwann wartete dann ein großer breiter Ast, auf dem wir den Ausblick genossen.
Genossen?
Genau. -Es war der Moment, an dem uns nicht nur der Weitblick bis zum Hause unserer Großmutter beschert wurde. Es war auch der Moment, an dem klar wurde, wie unglaublich hoch wir bereits waren. Jedenfalls so hoch, dass unsere intuitiven Absturzsensoren meldeten: Absprung tödlich. Lebensgefahr! Hilfe! Hiiiiilfeee!

Wieso das jetzt?

Ganz einfach, wer runter klettert muss blind klettern.

Blind?

Ja. Die Füße müssen voraus. Die Augen sehen irgendwie nix mehr von dem da unten. -Jedenfalls nix, was wirklich hilfreich ist -Naja, jedenfalls bei klettertechnisch völlig unerfahrenen Kids.

Panik machte sich breit. Mein Brüderchen war nahe den Tränen.

-Da überkam mich eine Vision.

Ich konnte plötzlich imaginieren, dass wir am Abend wieder völlig unbeschadet in unseren Bettchen liegen würden. Und genau das sagte ich voller Gewissheit meinem Brüderchen.

Panik? Welche Panik?
Wir kletterten frischen Mutes -nicht ganz unängstlich- aber sicher, dass nix schlimmes passieren könnte, wieder runter vom Baum. Überwiegend blind, darauf vertrauend, dass alles easy ist.

Keine Ahnung, woher ich diese Eingebung mit dem abendlichen Bettchen hatte -aber sie half. Es war also im wahrsten Sinne Gott to Go, oder?

Zu diesem Thema gibt es noch a lot of zu sagen. Also nenne ich das jetzt hier mal Ende des Kapitel eins.

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