Ich les immer Zen? Wie zählt ihr denn, fehlt da nen „H“ oder wat?
Ok. Das ist längst nicht so starker Tobak, wie du vielleicht jetzt glaubst. Äh! Egal, ob du es glaubst, hat eh nix mit Glauben zu tun. Oder doch?
Egal.
Seit den Song-Zeiten, die ausnahmsweise mal net auf die Beatles zurückgehen, sollen, so seit 1108, wohl diese drei Merksätze das A und O des Zen sein:
• Eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften
• unabhängig von Wort und Schriftzeichen
• unmittelbar des Menschen Herz zeigen
• die (eigene) Natur schauen und Buddha werden
Naja, vielleicht waren auch vier 🙂
Das Bildchen hier, hat jeder schon mal irgendwo gesehen -große Kunst? Eigene Natur schauen? Eher nicht. Aber gehts da überhaupt drum? War da nicht noch die Geschichte mit den Pfeilen? Verbundenen Auges abgeschossen und dann irgendwo irgendwie irgendwas getroffen -und hinterher behauptet, dass es gemeint war?
Und wer will auch noch gleich Buddha werden? Reicht nicht Margarine?
Im Ernst, alles völlig schnurz. Kunst wird ein Ding nicht dadurch, dass Kunstkritiker es als solche verorten.
Kunst ist frei.
Der Kunst die Freiheit zu nehmen ist keine Kunst -wird aber genauso ständig gemacht. Und logo, nicht selten von Kunst mordenden Kunst-Sachverständigen -welch aberwitzige Worthülse.
Also zurück zum Kreis.
Erstmal, isser ja mal alles andere als rund. Geradezu stümperhaft. Mit nem Zirkel wär da was draus geworden -aber so? Ja. So auch! Immerhin hat der Schmierfink annähernd den Anfang des Kreises beim Beenden der Kritzelei getroffen. -Wenn das ma nix is! Wie sächt der Dichter: Da! Dat Kreis schließt sich widder! -Jo!
Und genauso isses. Kreis einmal hingeschmiert, Pfeile einmal abgeschossen -da lässt sich nix zurücknehmen.
Also schon mal klar ne gute Idee nicht vor dem Akteur rumzuhampeln. Am Ende heißt es noch, da hat’s ja ma‘ den richtigen getroffen.
Ok, kapiert. Aber was ist jetzt mit dem Bike? Genauer dem Motorbike? Schießt man sich da wie einen Pfeil in unbekanntes Terrain -ohne den Hauch einer Ahnung wo und wie und ob mer überhaupt irgendwo im nirgendwo ankommt?
Ja, ist schon so ähnlich. Vielleicht nicht ganz so martialisch, jedenfalls, wenn einem im tiefsten Kurvengewimmel die Sturmhaube nicht grad über die Augen gerutscht ist.
Der Witz an dem Ganzen -nicht lachen- ist, sich vorbehaltlos und bar jeder gedanklichen Ablenkung, auf das unmittelbare Leben einzulassen. Und das geht beim Motorradfahren naturgemäß ganz gut. Mal abgesehen von den zahllosen Glückspilzen, die ihre Bike-Tor-Touren nur knapp überlebt haben, weil ihre Schutzengel grad mal schnell genug fliegen konnten…
Aber, es geht garnicht darum gerade noch überlebt zu haben. Es geht um die alte Bekannte Der Wech isset Ziel-Dingens.
Wie war das mit den Sekunden, die einem bis zum endgültigen Abwinken bleiben? Zählt man die jetzt oder nicht?
Jeder wie er kann. die einen zählen alles, dat liebe lange Leben lang.
Die anderen zählen auf den Augenblick. Und da muss keiner weiter als bis Eins zählen -warum? Ja mei, weil dann schon wieder der Augenblick ist und der ist eins. Basta. Da wird nix gezählt. Da wird drauf eingelassen.
Und was ist jetzt mit den ganzen Augenblicken, die man gedankenverloren versiebt, also null mitbekommen hat?
Gute Frage. Die würden sich vielleicht sogar zählen lassen…
Nee, Quatsch. Tatsächlich waren die genauso einzigartig, wie die, auf die man sich einließ. Weil mer aber letzteres nicht getan hat, hat mer die Zeit gewissermaßen verdaddelt. Aus. Punkt. Vorbei.
Davor ist eh kein Aas sicher, soviel ist sicher. Obwohl? Sicher ist, dass nix sicher ist -und nicht mal das ist sicher. -Klingt gut. Und trifft auch noch den Kern. „1“ setzen.
Ja, ja, da sind se wieder, die Paradoxen. Können die sich nicht endlich mal offenbaren? -Ja, das wärs doch.
Egal. Vorher arbeiten wir uns halt so nach und nach an unserer Unzulänglichkeit ab, verballern Pfeile, Benzin, Liebesmüh‘ und was weiß ich noch alles.
Das einzig Gute dabei: alles Teil des Plans! Ha, ha! 😎
Achso:
und der Plan ist paradox -soviel muss noch gesagt werden. Punkt. Aus. Ende.
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