Wer sind wir?

Sind wir wer?
Sind wir wir?

Wer wir sind -wirklich beantwortbar?
Naja.
Scheinbar sind wir Körper.

Oder?
Oder stecken wir wie Bewohner in einem Gebäude, dessen Adresse wir für unseren Namen, gar für uns selbst halten?

Tatsache scheint zu sein, dass wir zumindest nach Zustand unserer Gebäude beurteilt werden. -Altes Haus? -Schon mal gehört?

Sind also die Augen am Ende wirklich die Fenster unserer Seele? -Also, wenn die Seele der angenommene Bewohner dieser Hütte mit unserem Namen ist.

Und wie ist es, wenn wir träumen? Schauen wir doch ohne Augen -oder? Ist das, als würden wir abends Fernsehen glotzen?

Werden da tatsächlich Dinge empfangen? Und wenn ja, wie wechselt man den Sender?
Oder glotzen wir was wir den Tag über -oder vielleicht schon unser ganzes Leben- auf unserem internen Speicher aufgezeichnet haben?

Also, mal angenommen, wir stehen so morgens vor einem Ganzkörper-Spiegel. Was sehen wir?

Also, ich meine jetzt nicht das nackte Grauen, das Morgengrauen oder dass es dem Morgen graut.

Ja klar. Wir sehen uns selbst. Aber bedeutet das, dass wir uns auch erkennen? Dass wir uns selbst erkennen?

Oder gucken wir da aus einem mehr oder weniger verkommenen Haus heraus? Wundern uns, zumal nach unserem nächtlichen TV-Programm, dass da jetzt angeblich die Realität vor uns steht?

Genau genommen halten wir diesem Anblick ja nicht lange Stand. I.d.R. verpacken wir dieses nackte Gemäuer, auf dass es keinen irritiere -uns selbst eingeschlossen und daher am aller wenigsten.

Ja genau: eingeschlossen! Wir schließen gewissermaßen das, was uns angeblich ausmacht weg. Punkt.
Verbergen so unser Äußeres, als sei es unser Innerstes. Kehren Außen nach Innen. Setzen Prioritäten und vergessen, für den Tag, wer wir sind.

Warum? Ist unsere Körperlichkeit wirklich Grund zu verzweifeln? -Ok, bei den meisten wahrscheinlich schon.
Egal.

Wenn wir nicht erkennen wer wir sind, wenn wir alles Mögliche unternehmen, um uns das nicht ins Bewusstsein dringen zu lassen, was macht dann unser Bewusstsein aus?

Also das bewusste Sein. Wir sind ja nicht, was wir sind. Wir sind die, die sich irgendwie in Schale geschmissen haben. Und am Ende des Tages? Da glauben wir selbst, dass wir das sind. -Oder was auch immer im Drehbuch stand.

Wenig später kommt dann der abendliche Anblick vor dem Ganzkörperspiegel -und kurz danach das nächtliche Vollprogramm.

Und, was war jetzt den ganzen Tag über? Wir haben so vor uns hin und aus uns heraus geschaut. Manchmal sogar in einen Spiegel. Meistens aber in die Gesichter unserer Gegenüber.

Ja klar, die sehen uns irgendwie ähnlich. Manche sind die reinsten Spiegelbilder unserer selbst. Manche entsetzen uns, manche erinnern uns. Erinnern uns an uns selbst. An uns, wie wir als Kinder waren. Manche wecken Ahnungen davon, was wir demnächst sind.

Aber zum Teufel: wer sind sind wir? Ein Haufen Ameisen, die scheinbar wirr durcheinander laufen? Und nur mit weitem Abstand betrachtet, ein sinnvolles Ding vollbringen?

Das wäre natürlich eine Erklärung für unsere Abwesenheit von uns selber. Denn bewusst Sein impliziert dass man tatsächlich um alle Konsequenzen, naja, zumindest die wesentlichen, Bescheid weiß. Dass man also im Hier und Jetzt lebt und sich auf genau das konzentriert.
Ok, es ist ja nicht so, dass wir gar nix machten. Irgendwie verplempern wir den ganzen Tag damit unsere Batterien zu laden -und während wir das versuchen? Leeren sie sich. Sisyphos lässt grüßen. -Die Rechtschreibkontrolle schlägt Syphilis vor.

-Aber im nächsten Augenblick? Sind wir doch meist schon wieder mit unseren sogenannten Gedanken, woanders -totaaal woanders. Oder geht das nur mir so?

Vermutlich haben wir gerade wieder soviel Saft in den Batterien, dass wir nach Ablenkung gieren.  Aber Ablenkung? Von was denn? Von uns selbst?

Leben wir in einer Welt voller Spiegelbilder, die bestenfalls Zerrbilder unseres Selbst zeigen? -Und das halten wir dann geflissentlich für uns selbst?
Dann liegt es selbstverfreilich nahe, sich ablenken zu wollen oder?-Ist es doch im Grunde völlig klar, was wir nicht sind.

Sollte das am Ende das Fazit sein? In Ermangelung von Wissen wer wir sind, definieren wir uns über ein paar mehr oder weniger armselige Dinge, die wir nicht sind?

Läuft das also alles wieder auf so ein beschissenes Paradoxon raus? So nach dem Motto dass zumindest eines feststeht, nämlich dass nichts feststeht. -Und noch nicht mal das feststeht?

Verdammt. -Ich zieh Morgen ein buntes Hemd an. Genau!

 

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