Ja, so n Gedanke kann einem schon mal kommen.
Etwa dann, wenn im Eifer des Gefechts oder den hernach aufsteigenden Rauchschwaden, der Blick verdunkelt und getrübt ist.
Aber hey! Wieso bringt mer sich überhaupt so weit ein, dass es zu scheinbar unüberwindlichen Verwerfungen kommt?
-Und vor allem, wieso passiert eim das ausgerechnet bei denen, an denen einem was liegt?
Oberflächlichkeiten sind nu mal das Salz unbedeutender Kommunikationspartner. -Mer lässt sich bei Leuten, die mer entweder ned kennt oder weil se eim schlicht nix bedeuten, viel eher drauf ein, obeflächliches Gewäsch von sich zu geben. Was will mer die auch groß aufregen?
-Ja, bei denen, die mer gern, wenn ned lieb hat, da isses was anderes. Da ist mir der Austausch von Gedanken und Lebensweisheiten einfach Bedürfnis.
Ok. Jetzt sind natürlich die Ansichten, was “noch” und was “nicht mehr” erträglich ist, durchaus unterschiedlich. Wenn ich beispielsweise damit anfang, den unbedingten Richtigkeitsanspruch, was der Mensch im Speziellen, gar die Menschheit in ihrer Gesamtheit so anstellt, auf n Tisch zu schmeißen, da kann mer schon Angst bekommen.
Aber ich mach das ja nicht um Angst und Depressionen zu erzeugen. Nee, ich seh die Herausforderung –trotz– unserer vollkommenen Unzulänglichkeiten, im Leben unseren Frieden zu finden. Also nicht weil, sondern trotz!
Das Problem ist, dass wir eigentlich alle ahnen, welch sinnbefreiten Schwachsinn wir (auch) so am verzapfen sind.
Gern genommener Workaround die Vogel Strauß Taktik: besser erst gar kein Blick auf eigene Umzulänglichkeiten werfen, dafür geflissentlich bissi hier, bissi dort vor sich hin moralisieren und -auch gern genommen- für alles nen Schuldigen ausdeuten -ja, so lebt sichs bequem.
Aber mal im Ernst, des glaubste doch selber ned!?
Was mich betrifft: genau diese Art Dauerdröhnung macht mich wirklich depressiv.
Wie gesagt, ich hab keine adhoc Lösung, um irgendwen aus all dem Wahnsinn zu befreien. -Und ich bau wirklich viel Mist. Wer mich kennt, kanns bestätigen.
Aber ich glaub halt tatsächlich, dasses besser ist, sein eigenes Licht bissi kritisch zu hinterleuchten.
-Alles richtig, was mer mächt? -Das kann doch so gar nicht stimmen.
Ich versuch meine Schuld zu sehen -und wo s grad möglich ist, jep, die Welt zu retten.
Halt im Großen und Ganzen damit klarzukommen, einfach total unperfekt zu sein.
Ja, logo, ich liebe es, wenn mal ein Plan funktioniert. Klar doch. Und ja, ich neige dann dazu Allmachtsphantasien zu entwickeln. Aber was solls. Ich komm da auch ganz schnell wieder runter.
-Was mir irrsinnig schwer fällt, mich dafür zu entschuldigen, dass mein Parcours wieder mal durch alle vefügbaren Fettnäpfe führte.
Da stellt sich schon mal die Frage, was taugt eigentlich so ne Entschuldigung? Schafft die die Zahnpasta zurück in die Tube? Entschuldigungen dienen der Bitte um Vergebung.
Es tut mir leid?
Dass ich ich bin? -Nee, damit kann ich ned dienen. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht verständlich machen konnte.
Naja. Oder besser: es tut mir leid, dass du ned ned damit klarkommst, dass ich nu mal ich bin.
Wobei. Dass ich ich bin? -Nee, damit fang ich jetzt ned auch noch an, weiß ich doch gerade nicht, wer ich so ureigentlich bin. Einzig, dass ich in diesem Leben wohl ned mehr aus meiner Haut komme -höchstens fahr.
Ach genau. Da bin ich zurück beim Thema.
Vielleicht lautet nicht grad die schlechteste Antwort: Akzeptanz des Inakzeptablen und auch ganz gut: Geduld.
Was hörte ich grad im Radio: lass dir Zeit -und wenns drauf ankommt: sei bereit.
Jetzt ein Resümee hinterher zu pfeffern scheint mir nicht adäquat. Demütig auf die fällige Erleuchtung zu warten schon eher, also so: tschuldigung für die Umständ!
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