Apfel der Erkenntnis

Meinste den Rauswurf aus m Paradies?

Jep.

Dass ja ma ungewohnt einsilbig!

Ich muss ja erstmal Luft holen, damit ich nix vergess!
Also, was heißt schon Erkenntnis?

Dass eim die entscheidenden Groschen fallen? Durchblick ohne Ende? So was?

Jein. Wer sich -zumindest bissi- erkennt, dem wird schnell bewußt, dass das Leben samt seiner Begleitumstände -jedenfalls hier in Deutschland- massiv auf Kosten von Natur und Arbeitsbedingungen in allen möglichen anderen Ländern geht. -Dass die Frage, ob mer sein Leben wirklich guten Gewissens vor sich selbst und dem Rest der Welt vertreten kann, kaum eindeutig mit alles bestens zu beantworten ist.

Selbsterkenntnis bewirkt Aufwachen aus einem paradiesischen Traum. Ned alles, was hier scheinbar glänzt, ist Gold oder aufgehende Sonne. Unfassbar viel ist luxuriöser Overkill. Wir legen Wert auf Dinge, für die wir scheinbar zu Morden bereit sind -ohne Sinn und Verstand.
Wir wollen gerne alles lassen wie es ist. Es am besten einpacken, um es besser festhalten zu können…

Verstehe. Scheitern vorprogrammiert.

Ja, irgendwie schon. Scheinbar müssen wir mit unserer Dummheit enormen Schiffbruch erleiden, weil wirs einfach ned besser hinbekommen.

Jetzt kommt das wieder mit dem nicht absichtlich dumm sein, gell?

Genau. Oder? Vielleicht später.
Es gibt nämlich ne zweite Sicht auf die „Erkenntnis“.

Säch bloß?

Die Sache mit dem Groschen fallen hören ist ja nu kein Garant dafür, dass mer ned mal wieder einer der üblichen Täuschungen anheim fiel.

Stimmt. Ned jeder, der sich gestern vor Wissen nur so brüstete, ist heute noch von Gestern überzeugt.

Und so läuft das ja nicht erst seit gestern, sondern schon das ganze Leben. So ziemlich vom ersten Tag an, je nachdem wie lang die Erinnerung zurück reicht.
Wir lernen…

Stopp! Du meinst wir „glauben“ zu lernen?

Gut, dass du s sagst. Unsre erste Bewusstseinsinstanz nimmt erstmal  alles Wahrgenommene für bare Münze -naja, fast alles. Mer wähnt sich permanent auf dem Gipfel der Erkenntnis.

Was auch sonst? Hast de denn ne Wahl?

Im Grunde nicht. Unser Hirn kann scheints in Echtzeit alles mögliche speichern, aber verarbeiten dauert.
Dazu muss mer das Gelernte von allen Seiten betrachten, es mit Bekanntem vergleichen, um schließlich einen relativen Stellenwert des Neuen im bereits Bekannten zu bestimmen.

Verstehe. Das Problem besteht dann darin, dass auch Bekanntes anschließend neu betrachtet werden muss, da es sich nu im Kontext zum Neuen befindet.

Und nicht nur das!

Verdammt! Das Neue muss anschließend auch schon wieder neu bewertet werden…

And so on. Das packen  unsre Gehörnwindungen -wenn überhaupz- nur mit mehrmaligem Anlauf.

Bleiben am End nur Plattitüden, nach dem Motor „ich weiß, dass ich nicht weiß“?

So platt ist das ned. Im Grunde is es…

Ein Paradoxon!

Gut, dass de ned wieder Perpetuum mobile gesächt hast
Wobei.
Egal.
Zum Thema Apfel der Erkenntnis:
Da muss schon mehr als ein Appel gegessen werden und irgendwann nimmt mer dann den letzten Bissen zu sich. -Ob sich dann absolutes Wissen einstellt?

Lass mich raten: mer waaß es ned!?

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