Could be? Könnte sein?
„I see trees of green, red roses too
I see them bloom for me and for you
And I think to myself, what a wonderful world“
Ja und? Could be?
Doch, doch, die Welt ist schön!
Aber!
Wer von uns ist imstande innezuhalten, es zuzulassen, es zu erkennen? Wer von rennt nicht wie betäubt hin und her, den Kopf voller Gedanken, die Augen bestenfalls auf der Geschwindigkeitsanzeige?
Während die Welt links und rechts in unseren Augenwinkeln Fäden zieht?
Oh Mann!
Oh Frau!
Wer macht denn die Augen wirklich auf? Sind nicht unfassbar viele damit beschäftigt, das, was sie vollständig ignorieren und von dem sie nicht den Hauch einer Ahnung haben, mit ihrem individuellen In- und Output zu „optimieren“?
Louis‘ Wonderful World“, serviert Bilder, die mir Glücksgefühle wie Schauer über den Rücken jagen.
Das kommt, weil Musik unsere inneren Schwingungen, unsere naturgegebenen Rhythmen anregt, in Schwingungen versetzt.
Wenn uns das widerfährt, erfahren wir blitzartig Authentizität, einfach wahres Leben. Ressentiments verschwinden wie Schnee im Hochsommer, versperren augenblicklich keinen Blick mehr auf die Gegenwart.
Wie ist das bloß möglich?
Hexenwerk ist es nicht. Uns stehen jederzeit Antennen zur Verfügung das zu detektieren.
Klingt gut. Aber wie the fuck stellen wir dauerhaft auf Empfang?
Die Frage ist tatsächlich nicht, unsere „Antennen“ empfangen zu lassen. Das tun sie nämlich. Es gibt keinen Schalter sie aus- oder einzuschalten:
„I see skies of blue and clouds of white,
die schönen hellenTage, die dunklen, faszinierenden Nächte,
und ich weiß ganz genau:
What a wonderful world“
Und dann kommen heilversprechende Führer aus ihren Löchern, kippen graue, unheilvolle, Liebe tötende Ängste über die Menschen. Verschleiern alles Gute und Schöne.
Du klingst wie ein romantisch verklärter Gutmensch!
Solche Aussagen, in eben dieser Menschen verachtenden Wortwahl, sind essentieller Bestandteil der „Botschaften“ aller Demagogen.
Sie leugnen alle möglichen Zusammenhänge zu denen sie weder intellektuellen noch emotionalen Zugang finden.
Die Regel ist, dass das, was das ureigentliche Wesen des Lebens ausmacht, zu bloßem Beiwerk kruder Wahrheiten degradiert wird.
Fataler Weise ist unserer mensch gegebene Wahrnehmung nicht auf solcherlei, ich würde wirklich sagen, existenzielle Arten der Bedrohnung ansgelegt.
Die Menschen lassen sich berieseln, verinnerlichen die innere Logik des Gesagten und übernehmen das als eigene Wahrheit? Und sind nahezu machtlos gegen solchen Humbug? Können nur schwer immun werden?
Schöner hätte ich es nicht sagen gekonnt.
„The colors of the rainbow, so pretty in the sky
reflektieren auf allen Gesichtern ringsum,
ich sehe Freunde, sich die Hände schütteln: „Wie geht es dir?“
Was sie eigentlich meinen: „Ich liebe dich!“
Sehr romantisch. Wieso hat Schönheit und Romantik bei uns „Zivilisierten“ eigentlich einen so geringen Stellenwert? Können wir denn sonst nicht überleben? Irgendeinen Grund muss es doch haben?
Eine wirklich spannende, aber zu tiefst intellektuelle Frage. Und eben dieser „Intellekt“ ist die Crux.
Eine Bewusstseinsebene, die rein evolutionär einfach noch nicht sonderlich lange gediehen ist.
Die, sagen wir mal, aus mittlerer Entfernung der Zukunft zurück betrachtet, doch extrem rudimentär ist.
Du meinst unser Grips steckt noch in den Kinderschuhen?
Einfach ausgedrückt: Ja. Unser „Problem“ ist die Geschichte mit dem „sich am eigenen Schopf aus dem Schlamassel zu ziehen“
Wir erkennen unsere gewaltigen Schlauheits-Defizite schlicht nicht und halten uns für die Big-Player auf diese Planeten?
Und aus diesem Teufelskreis gibt es, zumindest scheinbar, für viele praktisch kein entrinnen.
Ja, es fällt mir wieder ein: „Keiner von uns ist absichtlich dumm!“
Vielleicht die einzige Lebensweisheit, die mir je zuteil wurde. Und ich kann leider kein Patenrezept posten, wie sich diese Erkenntnis bei uns allen reproduzieren lässt.
Logo. Schon allein die Tatsache, sich einzugestehen, totale Ahnung von genau so gut wie nichts zu haben ist ein absolutes NoGo! Da besteht ja immer die Furcht vor dem, dass einer entgegnet, „ja, klar, das betrifft dich -wusste ich schon immer. Har, har, har!“
Und deshalb mimen wir, wie einst als Schüler, die „Wissenden“, um mit all unseren Ignoranzen und Torheiten ungeschoren davon zu kommen!
Fuck! Was eine Shit!
„I hear babies cry, I watch them grow
die Babies und die Babies der Babies werden einmal viel mehr lernen, als ich jemals wissen werde.
Nur eines weiß ich ganz genau:
What a wonderful world“
„Oh, yes!“
Quelle:
Illustration mit Lyrics-Auszügen von Louis Armstrong
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