oder richtig:
Bewusstsein und der Reiz des Verbotenen
Verbotene Dinge oder sagen wir mal, mutmaßlich verbotene Dinge, zu tun hat einen sprichwörtlichen Reiz.
Um sich vor Entdeckung zu schützen, erfahren so gewisse Betätigungen ein Maximum an Aufmerksamkeit, beziehungsweise Bewusstsein.
Und eben dieses Bewusstsein, stellt den eigentlichen Reiz dar, nämlich bewusst Dinge zu tun. Also ganz in diese Dinge hinein zu gehen, aka im Hier und Jetzt zu sein.
Das legt nahe, dass der Reiz nicht im Verbotenen als solchem liegt, sondern in der bewussten Handlung.
Beispiel versteckter Sex in der Öffentlichkeit.
-Und geht es auch nur um nicht getragene Unterwäsche. Der Fokus liegt auf dem Wissen um die eigene Situation und der um haaresbreite möglichen Aufdeckung der selben, also um das „ans Licht bringen“, „in die Öffentlichkeit tragen“, die „Entblößung“ der eigenen Persönlichkeit.
Gewissermaßen aus dem Drang heraus anerkannt und respektiert zu werden, gepaart mit der Furcht vor Ablehnung und dem Ende eines Ketzers auf nem Scheiterhaufen. „Ich könnte euch zeigen wer ich bin! Aber seid ihr bereit für mich?“
So oder so ähnlich lässt sich wohl auch der gemeine Minderwertigkeitskomplex definieren.
Da fragt sich ernsthaft, wieviel Bewusstsein der zentralen unbewussten Handlung eigentlich geschuldet ist.
Manche zünden dann im vermeintlich Beifall sicheren Bereich die zweite Stufe des Verbotenen:
„Geheimes Wissen“ „geheime Logen“ etc.
Aber! Geht es dann (beispielsweise) tatsächlich um die Verherrlichung des Faschismus, wenn hirnlose und verbotene Grüße und Sprüche oder einfach nur Menschen verachtende, demütigende Sprüche über Frauen oder Ausländer rausgehauen werden?
Diese Art Reiz der Verbotenen lässt sich, während der handlungsimmanenten Verselbstständigung, entsetzlicherweise beliebig steigern.
Das Bewusstsein verliert seinen ursprünglichen Fokus, die Handlung gleitet ab in tumbes Geplärr bis zur Verabredung zu Straftaten.
Zum Glück muss das nicht soweit kommen, aber wie so oft gilt „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Psychiater oder zuständigen Strafvollzugsbeamten“.
Wer also den Reiz der Verbotenen genießen will, sollte sich klar darüber werden, dass der Reiz einer bewussten und selbstsicheren Handlung den eines im Dunkel gereckten oder Fackel beschienen Kopfes, an Glücksgefühl bei weitem übertrifft.
Stufe drei.
Der Reiz des Verbotenen als reine Gedankenspielerei.
Ja, die Phantasie ist eine Ebene, die sich nicht so ohne weiteres durch Worte abbilden lässt.
Hier lassen sich etwa antifaschistische Äußerungen inmitten von Faschisten äußern, die sich umgehend befleissigen, den Antifaschisten mit dem Tod zu bedrohen. Eine Phantasie, die als Paradoxon begriffen werden kann (Insofern „Paradoxon“ eine befriedigende Erklärung liefert)
„Die Gedanken sind frei“ war mal ein Hit um 1800.
Ich befürworte ganz klar die Freiheit der Gedanken.
Favorisiere gleichzeitig die Beachtung und das Nicht-Verlassen des haarfeinen Pfads zwischen abstraktem Paradoxon und entsetzlicher Wirklichkeit. Ja, das klingt schräg, ist es auch. Aber was solls? Wer die Regel beachtet, richtet nur virtuell Schaden an.
Es hilft übrigens Gedanken laut auszusprechen. Eine stets zur Verfügung stehende, hochwirksame Bewusstseins-Ebene, die effektiv hilft sich die eigenen Gedanken bewusst zu machen, wenn nicht gar zu erklären.
Ansonsten:
Denk doch was du willst über dich -und über mich sowieso! 🥳
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